Wenn ich Euch jetzt fragen würde, wie ihr euer Smartphone in die Hand nehmt, um mir ein Bild zu zeigen, wie würdet ihr es instinktiv in der Hand halten? Genau, vertikal! Wenn man darüber nachdenkt, ist es natürlich offensichtlich.
„User hassen vertikale Videos im Netz.“ „Nur Amateure laden vertikale Videos in den sozialen Medien hoch.“ „Vertikale Videos engen ein.“
Alle diese Aussagen hat man noch vor ein paar Jahren überall im Netz gehört, sobald das Thema vertikales Video nur angesprochen wurde.
Vor Jahren war es noch undenkbar, Videos im Hochformat aufzunehmen und dann in den sozialen Medien zu posten. Doch diese Zeit ist nun vorüber. Vertikale Videos werden immer populärer.
Hierbei muss man aber auch zugeben, dass es deutlich einfacher ist und vor allem um einiges schneller geht, ein Video mit dem Smartphone vertikal aufzunehmen, denn im horizontalen Modus braucht man oftmals beide Hände. Dies macht die Videoaufnahme wiederum viel komplizierter und aufwendiger.
Befeuert wurde der „Vertikal-Video-Trend“ durch Apps wie Snapchat, Instagram oder TikTok auf denen Nutzer nur kurz durch die Videos durchwischen.
Mark Zuckerberg sagte dazu:
“Our biggest focus has been putting video first across our apps. People are creating and sharing more video than ever, so we’re building new tools to make it easier to express yourself in creative ways.”
Mark Zuckerberg
Somit ist es für Unternehmen sehr wichtig bei Filmproduktionen daran zu denken auch vertikale Videos für den social Media Gebrauch zu erstellen.
Deswegen sollten alle Bewegtbilder für die verschiedenen social Media Plattformen im passenden Format produziert werden, denn sie nehmen deutlich mehr Platz im mobilen Newsfeed ein und sorgen damit für mehr Aufmerksamkeit. Dies liegt aber auch daran, dass sich mehr als 75% der Nutzer die Videos über das Smartphone anschauen. Das Spannende daran ist, dass nur 30% der User ihr Smartphone zur Seite drehen, um sich ein Video anzuschauen und wenn sie dies tun, schauen sie das Video gerade mal zu 14% an. Das heißt, dass ganze 70%, die auf dem Video bleiben, dieses nicht zu Ende anschauen.
Diese neuen Trends und all die neuen Formate und Anforderungen wirken sich natürlich nicht nur auf die Nutzer aus, sondern auch auf die Filmproduktion sowie die Postproduktion aus.
Das große Ziel unserer Filmproduktion ist es, die Geschichte jedes einzelnen Projektes in jedem Format dem Nutzer näherzubringen. Dabei passen wir uns mit Techniken und Prozessen an die Anforderungen für neue Trends an. Hierbei gibt es verschiedene Möglichkeiten:
Die allererste Möglichkeit ist es, direkt vertikal zu filmen. Diese Variante wird dann gewählt, wenn maximale technische Qualität vom Kunden gefordert wird.
Das Positive daran ist, dass die Aufnahmen im Nachhinein in der Postproduktion nicht extra zugeschnitten werden müssen. Hierfür kann eine normale Kamera einfach gedreht werden, indem diese seitlich auf ein Stativ montiert wird (oder man filmt direkt mit einem Smartphone).
Als Zweites ist es möglich, dass man direkt zwei Kameras gleichzeitig einsetzt, dabei wird mit einer in 16:9 und mit der anderen vertikal, also in 9:16 gefilmt. Wichtig bei dieser Möglichkeit ist es, dass sich der Kunde bereits im Vorfeld dazu entscheiden muss, ob er den Film im vertikalen Format haben möchte.
Die zweite Möglichkeit ist es, das Setting so einzurichten, dass aus den gedrehten Aufnahmen eine vertikale oder quadratische Version in der Postproduktion zugeschnitten werden kann.
Hierbei ist es auch wichtig und notwendig, dass sich der Kunde schon im Vorhinein dazu entschlossen hat, dass das Video auch in anderen Formaten veröffentlicht werden soll. So kann z.B. der Bildausschnitt optimal gewählt werden, damit im Nachhinein in der Postproduktion ein kleiner „Schwenk“ oder Typo eingebaut werden kann.
Die dritte Option, welche natürlich auch möglich ist es, den originalen Film in ein vertikales oder quadratisches Format umzuwandeln. Diese Möglichkeit funktioniert leider aufgrund des Videomaterials und dem gegebenen Bildausschnitt nicht immer, ist aber bei 80% der Filme möglich.
Zusammenfassend lässt es sich sagen, dass es sich für Kunden lohnt, im Vorfeld Gedanken darüberzumachen, auf welchen Plattformen sein Film/Video gepostet werden soll, denn dann kann direkt am Anfang der Dreh so eingerichtet werden, dass das Video am Ende passend zugeschnitten werden kann.